Jeder kennt sie, diese Präsentationen, die so richtig Eindruck hinterlassen. Bei denen Vortragende selbstbewusst und charmant auftreten, deren Themen man einfach folgen kann, die hin und wieder sogar für einen Lacher sorgen und von denen man hinterher etwas mit ins Berufs- oder Privatleben nimmt. Klar, erfolgreiches Präsentieren klappt nicht immer sofort über Nacht, aber mit ein paar Tipps und Tricks gehört dein nächster Vortrag zu denen, die im Gedächtnis bleiben.
1. Vorbereitung ist der halbe Erfolg
Wann immer du eine tolle Präsentation siehst, kannst du dir sicher sein, dass sich die Sprecher oft schon Wochen im Vorhinein mit ihrem Vortrag beschäftigen. Das bezieht sich sowohl auf die Inhalte, die sie zum jeweiligen Thema präsentieren, als auch auf die Zielgruppe, die Umgebung, die Technik und sogar das eigene Aussehen und Auftreten.
Sobald du also weißt, dass du eine Präsentation halten sollst, macht es Sinn, dich so früh wie möglich damit zu beschäftigen. Bevor du dich aber sofort auf Folien stürzt, überleg dir, wie du dein Thema am besten für deine Zielgruppe aufbereitest, welche Hilfsmittel dir zur Verfügung stehen und wie es sich mit der Technik am Vortragsort bzw. online verhält. Eine klassische Präsentation wird heutzutage zwar üblicherweise mithilfe von digitalen Folien erstellt, aber das bedeutet nicht, dass du nicht auch ein Whiteboard, Post-its oder sonstige Hilfsmittel einsetzen kannst, um deine Präsentation aktiv zu gestalten.
2. Recherchiere deine Zielgruppe
Bei den meisten Reden und Vorträgen kennen wir die Gruppe von Menschen, vor denen wir sprechen: Kollegen und Vorgesetzte in Meetings, Freunde und Familie auf festlichen Feiern. Wenn wir unser Publikum kennen, ist es einfacher, den Inhalt der Präsentation zu gestalten. Wir wissen meist, welche Art von Humor unsere Zuhörer anspricht und was sie ungefähr von der Materie wissen – oder können uns zumindest ein Bild davon machen.
Bei Präsentationen vor Kunden, auf Konferenzen oder in Workshops, bei denen wir vor Fremden sprechen, ist das nicht ganz so einfach. Daher ist es gut, sich ein wenig über das Publikum zu informieren. Bei Events fragt man am besten den Veranstalter über die zu erwartende Zielgruppe, bei Kunden und anderen Vorträgen hilft es, sich ein wenig über die teilnehmenden Personen und Firmen zu informieren. Eventuell kann auch eine kurze Online-Umfrage hilfreich sein, um Aufschluss zu geben, wer alles an deinem Vortrag teilnimmt und wie tief du in dein Thema eintauchen kannst bzw. sollst.
3. Definiere deine Kernaussagen
Du weißt schon in etwa, worüber du sprechen möchtest und welche Tools dir dabei zur Seite stehen? Perfekt, dann kannst du dich nun an den Inhalt machen. Hierbei ist es wichtig, die Zeit, die du zum Präsentieren hast, im Auge zu behalten. Viele tolle Präsentationen scheitern daran, dass zu viel Inhalt in sie gepackt wird. Das Ergebnis davon sind dann nervöse Sprecher, die rasch durch die Folien klicken, um noch alles Wichtige schnell durchzubringen. Leider färbt diese Unruhe oft auf das Publikum ab und man verliert die Aufmerksamkeit der Zuhörer.
Hier also die schlechte Nachricht: Du wirst nicht über alles sprechen können, was du zu dem Thema weißt. Die gute: Das musst du auch gar nicht! Überleg dir, was sich deine Zuhörer von deinem Vortrag merken sollen. Was möchtest du ihnen mit auf den Weg geben? Das sind dann deine Kernaussagen und sie bilden die Grundlage deiner Präsentation.
4. Überleg dir eine leicht verständliche bzw. heitere Einleitung
Du bist zwar wahrscheinlich Experte auf deinem Gebiet, das bedeutet aber nicht, dass du sofort mit dem Fachjargon beginnen solltest, da du sonst das Publikum schnell überforderst – vor allem falls dein Thema für deine Zuhörer neu ist bzw. du ihnen etwas beibringen möchtest. Egal also, ob deine Präsentation die zehnte an einem vollen Konferenztag ist oder alle nur deinetwegen hier sind, grundsätzlich ist ein leichter, heiterer oder gar persönlicher Einstieg empfehlenswert. So können dir die Zuhörer in die Materie folgen.
5. Der rote Faden: Setze im Hauptteil gezielt auf Storytelling
Beim Herzstück deiner Präsentation ist es leider auch am einfachsten, deine Zuhörer zu verwirren oder sie gar zu überfordern. Daher hier ein paar wichtige Punkte dazu, wie du Storytelling, also das Erzählen einer Geschichte, erfolgreich einsetzen kannst:
Weniger ist mehr: Egal, ob du ein Whiteboard benutzt oder auf Folien setzt, überlade deine Präsentation nicht mit Texten. Dein Publikum beginnt dann nämlich zu lesen und verliert den Anschluss.
Werde zum Geschichtenerzähler: Präsentiere deinen Vortrag eher wie eine Geschichte, anstatt bloß Fakten oder Zahlen aneinanderzureihen.
Setze auf wegweisendes Design: Schon kleine Details, wie die Anzahl deiner Folien in einer Ecke oder Pfeile, die wie Hinweisschilder durch die Präsentation führen, signalisieren deinen Zuhörern, wo du dich gerade befindest.
Verknüpfe deine Hauptaussagen: Deine Kernpunkte sollten immer wieder vorkommen und eine Beziehung zu allem, was du vorträgst, herstellen.
Setze auf visuelle Hilfsmittel: Verwende Bilder, Videos, Collagen, GIFs, Grafiken – alles, was dir dabei hilft, die Thematik einfacher rüberzubringen und darzustellen.
Der visuelle rote Faden: Nicht nur deine Inhalte, auch das Design sollte sich einheitlich durch die Präsentation ziehen und das Storytelling visuell unterstützen.
Wenn du diese Punkte bei der Gliederung und dem Aufbau deiner Präsentation beachtest, bist du schon auf einem guten Weg. Und keine Sorge: Tolles Design, das eine Geschichte erzählt und deine Inhalte einfach darstellt, muss nicht kompliziert sein.
6. Das Ende deines Vortrags: Wiederholen, wiederholen, wiederholen
Viele Sprecher setzen einen Schwerpunkt auf das Ende einer Präsentation, um einen bleibenden Eindruck zu hinterlassen. Dabei ist der Abschluss von einem gelungenen Vortrag gar nicht so problematisch, da man das Publikum bereits für sich gewonnen hat. Für ein fulminantes Ende gibt es allerdings trotzdem ein paar Punkte zu beachten:
Bereite das Publikum auf das Ende der Präsentation vor: Sowohl visuell als auch sprachlich sollte es für deine Zuhörer klar sein, dass sich der Vortrag in der Endphase befindet.
Schließe den Kreis: Wie schon erwähnt ist Storytelling wichtig, daher sollte sich das Ende der Präsentation auch wieder auf den Anfang beziehen, um so einen logischen Zusammenhang zu kreieren.
Fasse die Kernaussagen nochmal zusammen: Wichtig ist, zum Schluss nochmal alle Eckpunkte kurz zu wiederholen, um deine Kernaussagen zu verdeutlichen.
7. Gib deiner letzten Folie einen Sinn
Wie du die letzte Folie deiner Präsentation am besten gestaltest, hängt ganz vom Zweck deines Vortrags ab. Soll sie als Anregung für eine Diskussion dienen, dann kannst du mit dem klassischen „Zeit für Fragen” enden. Oder umgekehrt kannst du Fragen an das Publikum stellen, die dich zu dem Thema interessieren. Möchtest du hingegen Kunden gewinnen, macht es Sinn, deine Kontaktdaten prominent auf der Schlussfolie anzubringen und bei der Verabschiedung darauf hinzuweisen.
So oder so, da diese Folie oft länger zu sehen ist, kannst du wichtige Informationen darauf darstellen, da dem Publikum meist Zeit bleibt, sich ein paar Notizen oder ein Foto zu machen.
8. Übe deine Präsentation (vor Publikum und mit Stoppuhr)
Ein ganz wichtiger Punkt, der oft vernachlässigt wird – sobald du deine Inhalte, deine Folien und sonstigen Präsentationsmittel fertiggestellt hast, macht es Sinn, die Präsentation mehrmals zu üben. Zuerst kannst du sie einfach selbst durchsprechen und dabei die Zeit stoppen. Dabei wirst du sofort merken, bei welchen Folien oder Punkten du viel Zeit verlierst bzw. dich verzettelst und kannst deine Präsentation dementsprechend umgestalten. In Canva siehst du übrigens die Zeit auf der linken Seite, sobald du den Vortragenden-Modus einschaltest. Klicke dazu auf „Präsentieren” im Eck rechts oben und dann rechts unten auf das mittlere Symbol, die „Vortragenden-Ansicht“.
Ansicht des Vortragenden in Canva
Sobald du mit deinem Vortrag selbst relativ zufrieden bist und auch zeitlich entspannt all deine Inhalte vortragen kannst, ist es eine gute Idee, die Präsentation vor einem kleinen Publikum zu üben. Egal ob Partner, Kinder, Eltern, Freunde, Mentoren oder Kollegen, such dir ein paar Leute, denen du vertraust und die dir gutes Feedback zu deiner Präsentation geben können, und trage ihnen deine Inhalte vor. Wenn möglich, finde ein Testpublikum, das deiner Zielgruppe ähnlich ist, um passendes Feedback zu erhalten.
9. Wähle ein bequemes Lieblingsoutfit
Keine Sorge, wir erzählen dir hier nicht, dass ein blauer Blazer beruhigend wirkt oder du auf keinen Fall rote Schuhe anziehen sollst, denn nichts ist wichtiger, als dass du dich vor deinem Publikum wohlfühlst. Widerstehe daher der Versuchung, etwas Extravagantes oder das eine Shirt, das dir so gefällt, du aber nie trägst, weil es so auffällig ist, anzuziehen. Vor einer größeren Präsentation sind die meisten von uns oft ein wenig nervös, da sind zusätzliche (Last-Minute-)Gedanken über das Outfit nicht wirklich hilfreich. Wähle daher schon im Vorhinein ein Outfit aus, das du gerne und oft trägst, in dem du dich wohlfühlst und dich gut bewegen kannst. Probiere auch ruhig eine deiner Test-Präsentationen im gewählten Outfit aus, um zu sehen, wie es sich anfühlt. Das ist übrigens bei Online-Präsentationen genauso wichtig wie auf der Bühne. Auch wenn man vielleicht verleitet ist, bei Vorträgen von zu Hause aus nur auf das Oberteil zu achten, hilft es dir, dich besser in die Rolle des Vortragenden zu versetzen, wenn du ein komplettes Outfit auswählst.
Source:https://www.canva.com/de_de/lernen/vortrag-halten-erfolgreiches-praesentieren/
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