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Liberaleres Einwanderungsgesetz in Deutschland

Deutschland willein "Visum" einführen, um Nicht-EU-Bürgern den Umzug und die Arbeitssuche im Land zu erleichtern.


Haben Sie einen Hochschulabschluss, Deutschkenntnisse oder haben Sie in Deutschland gelebt, drei Jahre Berufserfahrung und sind unter 35 Jahre alt?

Wenn Sie mindestens drei dieser vier Fragen mit "Ja" beantwortet haben, sind Sie möglicherweise ein perfekter Kandidat,um legal in diesem Landzu arbeiten - ein fernerTraum für vieleBrasilianer, die keinedoppelte europäische Staatsbürgerschaft haben.


Deutschland, das seit Jahrenunter Arbeitskräftemangel leidet,hat schon immerArbeitskräfte in anderenLändern der Europäischen Union gesucht.

Durch eine Änderungder Einwanderungspolitik wirddie Einreise außereuropäischer Bürger jedoch flexibler gestaltet. Anfang September gab der deutsche Bundesminister für Arbeitund Soziales, HubertusHeil, bekannt, dasser plant, aus einemPunktesystem eine grüneKarte (Chancenkarte) zu machen.

Es würde wie das von den Vereinigten Staaten ausgestellte Dokument funktionieren, dessen Zieles ist, spezialisierte Fachkräfte anzuziehen.


Wie das Visum funktioniert

Der große Unterschied wird darin bestehen, dass es Ausländern erlaubt wird, in Deutschland eine Beschäftigung zu suchen.

Mit anderen Worten:Sie müssen keinStellenangebot haben, um ein Visumzu beantragen, wie es in vielen Ländern der Fall ist.

Dadurch wird vermieden, dass die Bewerber alle Schritte desVerfahrens vom Auslandaus durchführen müssen. Das neue Dokument, das voraussichtlich nochin diesem Jahrin der Praxis eingeführt wird,ermöglicht es jedem,der drei dieservier Voraussetzungen erfüllt,nach Deutschland zu ziehenund Arbeit zu suchen:

· Hochschulabschluss;

· Kenntnisse der deutschen Spracheoder ein Aufenthalt in Deutschland;

· Drei Jahre Berufserfahrung;

· Sie müssenunter 35 Jahrealt sein.

Die Bewerber müssenaußerdem nachweisen, dass sie für die Zeitihres Aufenthalts in Deutschland aufkommen können, bevor sie einenArbeitsplatz finden.


Was ist der Grund für diese Gesetzesänderung?

Der so genannte "Motor Europas" ist ein Land der Einwanderung.

Fast 20% der Bevölkerung sindim Ausland geboren, und mindestens 25 % habenVorfahren, die in das Land eingewandert sind.

Deutschland ist dafürbekannt, dass es in den 1970er Jahren,in den frühen1990er Jahren, als der Ostblock zusammenbrach, und in jüngster Zeitin der Flüchtlingskrise aus SyrienEinwanderer willkommen geheißen hat, um nurdrei Beispiele für historische Momentezu nennen, in denen dasLand seine Türenfür Einwanderung geöffnethat. "Der Wirtschaftsaufschwung in Deutschland in derNachkriegszeit war zum Teil aufdiesen Zustrom von Arbeitskräften zurückzuführen", erklärt Ulf Rinne, leitender Forscher am Institut für Arbeitswirtschaft (IZA) in Deutschland, gegenüber BBC News Mundo,dem spanischsprachigen Dienstder BBC.

Das Hauptproblem, mit dem das Land derzeitkonfrontiert ist, ist die Überalterung der Bevölkerung, die dazu führen wird, dass in den kommenden Jahrenviel mehr Menschenaus dem Arbeitsmarkt ausscheiden als eintreten werden, wie es in mehrereneuropäischen Ländern der Fall ist.

"Der Arbeitskräftemangel betrifft fast alle Bereichedes deutschen Arbeitsmarktes. Besonders angespannt istdie Situation jedoch in den naturwissenschaftlichen, technischen, medizinischen und pflegerischen Berufen", sagt Wido Geis-Thöne, Referentfür Familienpolitik und Migrationsfragen beimInstitut der deutschen Wirtschaft (IW).


Auswirkungen auf die Wirtschaft

Wenn das Problemnicht behoben wird,könnten die Folgenfür die deutsche Wirtschaft katastrophal sein. "Wenn offeneStellen nicht in großem Umfangbesetzt werden können,bedeutet dies, dassdie Unternehmen ihr wirtschaftliches Potenzialnicht voll ausschöpfen können.

"In der Industrie könnte dies zur Verlagerung vonBetrieben ins Auslandund zu einerVerschlechterung der Versorgungslage in Deutschland führen", so Geis-Thöne weiter.

Rinne stimmt dem zu.

"Der Fachkräftemangel und der Rückgangder jungen Bevölkerung in Deutschland, die schon vorder Krise die Entwicklung der deutschen Wirtschaft behinderten, haben sich nun zu einem Arbeitskräftemangel ausgeweitet." "Dieser Mangel hat auch den Niedriglohnsektor getroffen".


Welche Sektoren bieten Chancen?

Der Personalmangel betrifft viele Unternehmen und Branchen.

Nach der jüngsten Konjunkturumfrage des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK) sehen insgesamt 56 Prozent der deutschen Unternehmen ihr Geschäft durch den Fachkräftemangel gefährdet.

"Am stärksten betroffen sind das Baugewerbe, der Verkehr, dasGastgewerbe, das Gesundheits- und Sozialwesen sowie Technologiedienstleister", sagt Thomas Renner,Sprecher des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK).

"Der Vorteil einessolchen Systems (der'grünen Karte') ist,dass die fehlenden Kriterien bis zu einem gewissenGrad durch andere kompensiert werden können", sagt Renner.


In anderen lokalen Medien werden auch Elektriker, Wirtschaftswissenschaftler, Produktionsassistenten, Verkaufsleiter, Architekten und Bauingenieure als besonders gefragte Berufe genannt.

Laut Minister HubertusHeil wird die Zahl der auszustellenden Dokumente begrenzt sein und sich nach den Bedürfnissen des Arbeitsmarktes richten.

"Es ist noch nicht klar, ob Deutschland in der Lage sein wird, junge Arbeitskräfte anzuziehen", sagt Geis-Thöne.

"Das deutsche Zuwanderungsrecht ist schon jetzteher liberal als restriktiv, wennes um Arbeitsmigration und Bildungsmigration geht. Die Verwaltungsverfahren sind jedoch sehr langwierig, und die Zugangswege sind für Menschen im Ausland manchmalschwer zu verstehen", fügt er hinzu.


Sprache und Bürokratie

Viele Experten sind jedoch der Meinung, dassdas Land vor zwei großenProblemen steht, die über die Absichten dieses Vorschlags hinausgehen.

Der erste ist die Schwierigkeit der Sprache.

Das zweite Problemsind die administrativen Hürden bei derAnerkennung eines Hochschul- oder Ausbildungsdiploms.

"Die deutsche Spracheist ein großesHindernis und ein Nachteil im internationalen Wettbewerb", sagt Rinne. "Dies kann nichtvollständig kompensiert werden,aber es kann reduziert werden,zum Beispiel durchtägliche, kulturelle und Freizeitaktivitäten in einer Fremdsprache und insbesondere in Englisch", sagter.

"Außerdemist Deutschland zu zögerlich bei der Anerkennung von im Auslanderworbenen Berufsqualifikationen". "Verfahren müssen beschleunigt und digitalisiert werden,formale Hürden müssenabgebaut werden, denndeutsche Standards können nichteinfach weltweit eingefordert werden", so der Experte.


Ein weiteres Problem,auf das Deutschland bei seinem Vorhabenstoßen wird, ist der internationale Wettbewerb. "Die Zahl der gut ausgebildeten Fachkräfte in Drittländern ist begrenzt und auch andereLänder sind an ihnen interessiert. Die angelsächsischen Länder haben den Vorteil, dass die meisten hochqualifizierten Menschen in der Welt ohnehingut Englisch sprechen", sagt Wirtschaftswissenschaftler Geis-Thone.

"Vor allem muss ein kohärentes Gesamtpaket an integrationspolitischen Maßnahmen geschnürt werden. Dabeisollte es nicht nur um die Einreise gehen,sondern auch um die Zeitdavor und danach", meinte Rinne.

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